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erstellt von Kurt am 24.05.2013 / letzte Änderung am 24.05.2013
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Der Mittwoch als Wochentags-Termin hat sich schon mehr oder weniger bei RoRadln etabliert. Waren wir vor nicht allzu langer Zeit noch zu zweit, so hat sich das Blatt inzwischen gewendet. Diesmal ging es zu fünft auf Tour.
Nach dem Treffen in Rosenheim wurde noch ein Teilnehmer in Großholzhausen aufgesammelt, um jetzt gemeinsam gegen den heute besonders heftig wehenden Erler Wind anzukämpfen. Auf den Standard-Wegen kann Jede/r durchs Inntal radeln, wir suchten die besonderen Wege, sofern es uns durch Baumaßnahmen möglich war.
Kurz vor Brannenburg verließen wir den Radweg parallel zur Staatsstraße 2089 und radelten über Mooseck zum Brannenburger Bahnhof, wo wir die Gleise unterquerten. Anscheinend gibt es überall im Rosenheimer Umland radtaugliche Unterführungen, nur beim 2010 entstandenen Neubau in Rosenheim hatten fahrradtechnisch beratungsresistente “Fachleute“ das Sagen. Sogar selbst bei den Verantwortlichen weiß man inzwischen unter vorgehaltener Hand, welcher Murks da mit Steuergeldern fabriziert wurde.
Aber weiter mit der Tour. Auf der anderen Seite angekommen fuhren wir auf einem Trampelpfad entlang eines kleinen Baches, dann durch die Felder, die teilweise als Flugpiste ausgewiesen sind, überquerten in Grießenbach die Staatsstraße Brannenburg-Nußdorf und kamen über Flintsbach zum Gletscherschliff. Den besuchten wir heute nicht, das ist das Ziel einer anderen RoRadln-Tour, wiesen aber auf seine Anwesenheit hin. Jetzt bestand die Möglichkeit zur Staatsstraße zu fahren und diese ca. zwei Kilometer zu benutzen, oder auf etwas weichen Wegen (wegen der vorangegangenen Regenfälle der letzten Tage) fernab vom motorisierten Verkehr zu bleiben.
Wir entschieden uns für die zweite Variante. Vorbei am Inntal-Camping mit seinem romantisch gelegenen See und dem Kirnsteiner See erreichten wir bald wieder den Inntal-Radweg, wo auf den freien Flächen der Erler Wind noch mal sein ganzes Können zeigte.
Vom Weiten grüßte schon Kloster Reisach, das wir jedoch rechts liegen ließen und auf die Zollbrücke zusteuerten. Die war leider komplett gesperrt. Also nahmen wir den an dieser Stelle recht idyllischen Innradweg, um auf der Straße von Oberaudorf nach Niederndorf die Autobahn und den Inn zu überqueren. In Austria angekommen, verließen wir die vom Tanktourismus stark frequentierte Straße und fuhren am Innufer zur Jennbach-Mündung und dann auf einer schönen Allee nach Ebbs, wo die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Besichtigung auf uns wartete. Der sogenannte "Ebbser Dom" gehört zu den bekanntesten und prachtvollsten Schöpfungen barocker Baukunst in Nordtirol. Jetzt erwarteten uns die ersten ernstzunehmenden Steigungen zur Wallfahrtskirche zum Heiligen Nikolaus.
Von hier oben genießt man/frau eine atemberaubende Aussicht in das Inntal. Solch ein aussichtsreicher Ort lädt geradezu für eine Pause ein, was wir dann auch taten. Frisch gestärkt setzten wir unsere Fahrt fort, erst vorsichtig den steilen Berg hinab, dann auf einem Panoramaweg nach Durchholzen. Immer, wenn wir glaubten, dieser Ausblick in die gegenüberliegenden Berge wäre nicht mehr zu toppen, wurden wir eines Besseren belehrt.
In Durchholzen boten sich zwei Wege an, wir entschieden uns für den leichteren, obwohl wir auch bei diesem in Sachen Kaiserblick voll auf unsere Kosten kamen. Leicht links vorbei an dem Ort Walchsee fuhren wir durch die Schwemm, Nordtirols größte erhaltene Moorlandschaft. Bald hatten wir Rettenschöss erreicht, wo die letzten kräftigen Steigungen der heutigen Tour auf uns warteten. Auch hier boten sich in alle Richtungen immer wieder grandiose Ausblicke in die tiroler und oberbayerische Bergwelt. Über die grüne Grenze kamen wir in der Ferienwelt Oberes Priental in Sachrang-Grenzhub wieder auf deutschen Boden. Im Sachranger Hof legten wir unsere Mittagspause ein und ließen uns mit gutbürgerlicher bayerischer Küche verwöhnen, ehe wir den leichtesten Teil der Tour angingen.
Bis hinter Aschau ging es mehr oder weniger bergab, garniert mit einer gehörigen Portion Rückenwind. Was will man mehr. Wir entschieden uns, von Aschau nach Frasdorf nicht den Weg entlang der Staatsstraße zu nehmen, sondern wählten den romantischen Grenzenlos-Wanderweg entlang der Prien. Ab Frasdorf nutzten wir die ehemalige Bahnstrecke bis Rohrdorf, natürlich mit leichtem, aber stetigen Gefälle. Den Inn überquerten wir auf der Autobahnbrücke und strampleten vorbei an Happing und Aising zurück zu unserem Ausgangspunkt bei der Turneralm in Rosenheim.
Fazit: Eine nicht ganz einfache Tour mit 95 Kilometern und ca. 550 Höhenmetern, aber aufgrund der landschaftlichen Vielfalt immer wieder einen Ausflug wert. Die Beteiligten waren jedenfalls alles andere als traurig, bei dieser Tour dabei gewesen zu sein.
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