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erstellt von Kurt am 24.07.2021 / letzte Änderung am 25.07.2021
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Eine Radtour durch das Tal der Wasserfälle, eines der vielen Seitentäler im Zillertal
Das Zillertal mit seinen vielen Seitentälern bietet eine wahres Eldorado an atemberaubenden Touren. Nachdem wir schon das Zillergründl, den Schlegeisspeicher und das Hintertuxer Tal kannten, stand dieses Mal das Stilluptal auf dem Programm, das wir bisher einfach nicht beachtet hatten. Das erwies sich als Fehler, den wir aber heute korrigierten.
Die Auffahrt von Mayrhofen gestaltet sich als steil und durch den Wald bis auf wenige Stellen hinab ins Tal als wenig aussichtsreich. Hat man jedoch den ersten Sattel erklommen, erwartet den Besucher eine Straße durch ein extrem enges Tal, rechts in der Tiefe ist das Rauschen von Wasser zu hören, und links die überhängenden Felsen versorgen den schmalen Weg mit einer Kaskade von vielen kleinen Rinnsalen. Der Weg scheint nie trocken zu werden.
Dann öffnet sich das Tal ein wenig, und links und rechts weichen die steilen, direkt an die Straße reichenden Felswände, grünen und saftigen Weiden. Im Hintergrund sind schon die Zillertaler Alpen auszumachen, welche hier die nahe Grenze zu Südtirol bilden.
Die ersten Wasserfälle stürzen die Hänge hinab und ergießen sich in den Stillupbach. Dieser wiederum entsteht aus mehreren Quellbächen im Quellkessel Gfaller Grund in rund 1900 Metern Höhe. Gespeist wird der Bach ganzjährig von den Schmelzwassern.
Dann erscheint der 28 Meter hohe und 480 Meter lange, aber trotz allem recht unscheinbare Erddamm. Die gewaltigen Staumauern vom Zillergründl und Schlegeisspeicher sind da wesentlich spektakulärer.
Direkt hinter der Dammkrone, die man durch einen kleinen Tunnel erreicht, ist dann Schluss für den motorisierten Verkehr, und die nächsten sieben Kilometer sind nur noch Fußgängern, Radfahrern und gewerblichem Zubringerverkehr erlaubt. Und es sind Scharen von Fußgängern und Radlern unterwegs. Zum Wandern fanden wir es nicht so prickelnd, da der Weg zum großen Teil entlang der geteerten Straße führt. Aber die Behörden sind wohl daran, einen eigenen Wanderweg zu schaffen, der allerdings in diesem Jahr wieder teilweise von den Wassermassen mitgerissen wurde.
Drei kleine Tunnel gab es noch. Bis auf einen führten auch Wanderwege drum herum. Die waren aber nicht so gut zu fahren. Deshalb wählten wir die Strecke durch den Berg, die beleuchtet ist. Aus unserer Sicht empfiehlt es sich aber, das Licht einzuschalten, um zumindest die vielen "Geisterfahrer" auf einen selbst aufmerksam zu machen.
Überall floss Wasser in den See, das sich aus unzähligen Wasserfällen links und rechts der steilen Bergwände ergoss. Ständig hielten wir fasziniert inne, um diese Naturschauspiele zu bewundern. Der See selbst ist nur drei Kilometer lang.
Danach ging es wieder stärker ansteigend dem Talschluss entgegen. Zwei Kilometer nach dem See kamen wir an das Stilluphaus, wo jetzt die meisten Wanderer einkehrten, und so wurde es danach wesentlich ruhiger. Wir fuhren weiter, inzwischen wieder stärker steigend und erreichten nach vier Kilometern das Ende der Teerstraße und somit die "Grüne-Wand-Hütte". Hier ließen wir es uns bei einer wohltuenden Einkehr gut gehen.
Den Wirt nach der Weiterfahrt Richtung Talschluss befragt, bestätigte, dass noch ca. zwei Kilometer fahrbar wären. Allerdings beendeten wir dieses Vorhaben recht bald, da durch die vorangegangenen starken Regenfälle der Weg ziemlich ruppig war.
Also fuhren wir zurück. So wie es heißt, hat ein Weg bekanntlich immer zwei Seiten. Und das bewahrheitete sich bei dieser Tour ganz besonders. Hatten wir auf der Hinfahrt die Kulisse der Zillertaler Aplen ständig im Blick, war es jetzt das gigantische Tal mit seinen unzähligen Wasserfällen.
Unser Fazit ist: Diese Tour sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Bei den vielen Bildern, die ich bei dieser Tour gemacht habe, ist es mir schwer gefallen zu selektieren. Daher habe ich neben den hier bereits gezeigten Bildern eine weitere Auswahl zusammen gestellt, die unter diesem Link zu sehen ist.
Rosenheim, im Juli 2021
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