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erstellt von Kurt am 16.07.2020 / letzte Änderung am 16.07.2020
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In 2012 sind wir zuletzt durch die Jachenau zum Walchensee und weiter durch das wilde Isartal zum Sylvensteinsee gefahren. Das waren ab/bis Lengries ca 80 km.
Neulich erzählte eine RoRadlerin von dieser Tour, lt. ihrer Aussage allerdings nur 55 km lang. Das machte mich neugierig, und so suchte und fand ich diese neue Wegführung und nahm sie alsbald in Angriff. Hier ist nun der Bericht dazu:
Mit dem Auto sind es von Rosenheim je nach Wegstrecke zwischen 70 und 80 km. Wir fuhren früh los und wählten die vermeintlich schnellere, aber längere Route über Holzkirchen. Den beschriebenen kleinen Parkplatz kurz unterhalb der Sperrmauer verpassten wir aufgrund einer Baustelle erst einmal, wendeten kurz danach und stellten unser Vehikel ab.
Als erstes wartete sofort, ohne Einrollphase, ein steiler, geteerter Anstieg, der bereits von unseren E-Bikes verstärkte Leistung forderte. Nach der ersten Kehre ging es dann gemäßigt mit nur geringer Steigung weiter. Die Bergwelt begeisterte uns. Im Bereich der Unteren Schronbachalm wollte gerade ein junger Fuchs kurz vor uns den Weg queren, entschied sich aber zum Rückzug und beobachtete uns neugierig aus sicherer Entfernung. Nach fünf Kilometern waren wir ca. 200 hm empor "geklettert". Diese Höhe verließen wir jetzt recht steil auf ziemlich ungemütlichen Wegen.
Bis zum Walchensee mussten wir nun mit der ST2072 Vorlieb nehmen. Hinter dem Ort Jachenau bot sich ein Weg etwa parallel zur Hauptstraße an. Anfangs war er recht gut zu fahren. Als er jedoch ruppiger wurde und teils ausgewaschen war, kehrten wir zur Hauptstraße zurück, die um diese Zeit vom Ausflugsverkehr noch nicht so stark frequentiert war. Und dann lag er vor uns: Der Walchensee mit seinem unvergleichlichen türkis-blauem Wasser. Acht Kilometer radelten wir jetzt an seinem Südufer entlang, und fast überall hätte man halten können, um diese Schönheit fotografisch festzuhalten.
Am westlichen Ende bei dem Weiler Einsiedl fließt Isarwasser in Form vom Obernachkanal in den See. Dieser Kanal wird an der Isar-Staustufe Krün von dem Fluss abgezweigt, erzeugt im Kraftwerk Obernach Strom und dient vorrangig der Speisung des Walchensees. Hier beginnt der Radweg nach Wallgau, der recht abwechslungsreich ist. Drei Wasserfälle wurden geboten, einer davon war in einer Schlucht versteckt. Der dritte war der Abfluss aus dem Sachensee. Das türkisfarbene Wasser aus diesem kleinen See übertrifft noch das Farbspiel des Walchensees.
Jetzt erreichten wir Wallgau. Schon am Ortsbeginn wurden wir auf Magdalena Neuner, die wohl bekannteste Bürgerin von Wallgau hingewiesen. Wir genossen den Blick über den Ort mit Karwendel und Wettersteingebirge im Hintergrund. Zuerst wollten wir die Mautstraße nach Vorderriß benutzen, jedoch hielt uns das verstärkte Motorradaufkommen mit ihren röhrenden Kisten davon ab. Wir können für diese Rücksichtslosigkeit kein Verständnis aufbringen. Und dann gibt es noch Gasthäuser, die mit dem Slogan "Biker Herzlich Willkommen" werben. Hoffentlich fällt das denen mal nicht auf die Füße.
Wir steuerten die Isar an, überquerten das weitläufige Flussbett und nahmen den Forstweg, der mit saftigen Höhen gespickt und nicht immer ganz einfach zu befahren war. Jedoch boten sich spektakuläre Ausblicke auf das "Wilde Isartal". Kurz vor der Mautstelle Vorderriß kamen wir wieder auf die Straße und wurden von knatternden Fahrzeugen begrüßt. Im Gasthof "Zur Post" in Vorderriß kehrten wir ein, Motorradfahrer aus halb Deutschland auch.
Weitere zwölf Kilometer bis zur Staumauer standen uns jetzt auf der inzwischen stark befahrenen Bundesstraße B307 bevor. Nach fünf Kilometern bot sich ein Abzweig ins Isartal und dem sich allmählich aufstauenden Sylvensteinsee an. Den benutzten wir nun weitere fünf Kilometer bis unter der Brücke bei Fall hindurch und kamen dort wieder auf die Straße. Dann überquerten wir die Faller-Klamm-Brücke, welche die beiden Seehälften trennt. Kurz danach erreichten wir die Staumauer, gönnten uns noch einen Blick ins Isartal und rauschten den letzten Kilometer zu unserem Parkplatz hinab, der im Gegensatz zu heute Morgen bis auf den letzten Platz besetzt war.
Fazit: Die Gegend ist wunderschön und allemal einen Ausflug wert, die Anreise etwas zäh und das Touristenaufkommen, gerade in diesem Coronajahr, geradezu massenhaft. Und das an einem stinknormalen Montag.
Weitere Bilder und eine kleine Filmsequenz sind in dem Bericht: Zwischen Jachenau und Sylvenstein zu sehen.
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