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erstellt von Kurt am 28.05.2020 / letzte Änderung am 28.05.2020
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Erste offizielle Radtour in Corona-Zeiten
Um in Corona-Zeiten endlich wieder Touren anbieten zu können, wurde auf RoRadln ein neues Anmeldeverfahren für Termine eingeführt und nun das erste Mal angewendet. Hierbei besteht die Möglichkeit, die Teilnehmerzahl auf eine festgelegte Größe zu begrenzen.
So bot ich recht kurzfristig am wettermäßig schönsten Tag der Woche die Inn-Runde an, und diese Tour war innerhalb von nur 30 Minuten mit sechs Personen ausgebucht. Eine Person, die noch auf der Warteliste stand, rutschte dann am Abend nach einer Absage in den "grünen" Bereich vor.
So trafen wir uns bei wolkenlosem Himmel an der Turneralm. Den der Tour beigefügten Track hatte ich etwas erweitert (von 52 km auf 66 km), und so ging es los, streng nach den zur Zeit geltenden Richtlinien aufgeteilt in kleinen Gruppen.
In Kolbermoor hinderte uns eine Baustelle in der Bahnunterführung am Fortkommen, und wir mussten uns einen anderen Weg über die Bahngleise suchen. Durch das Gelände des ehemaligen Tonwerkes, jetzt wunderschön als Stadtpark angelegt, steuerten wir Großkarolinenfeld entgegen. So richtig kamen wir jedoch nicht in den Ort. Auf schönen Wirtschaftswegen, zum Teil der Via Julia folgend, umschifften wir diesen flächenmäßig großen Ort.
Zwischen Deutelhausen und Mintsberg kamen wir wieder in bekanntes Terrain, um es unterhalb von Marienberg gleich wieder zu verlassen. Wir schlugen einen weiteren Haken von zusätzlichen fünf Kilometern und radelten über Kronstaude und eine interessante Wegführung nach Kaps, auf der Route "Rund um Rosenheim".
Der folgten wir jetzt bis hinter Hochstätt und strampelten dann brettlflach erst durch die Innwiesen und dann direkt auf dem Inn-Radweg bis zur Brücke von Griesstätt. Auf dem bautechnisch abgetrennten Radweg kamen wir sicher über den wasserreichsten Fluss von Bayern. Heute war er allerdings von den Regenfällen der letzten Tage eher milchig braun als grün, so wie er in einem bekannten Lied von Kufstein besungen wird.
Nach einem kurzen Anstieg wechselten wir nahe Griesstätt die Richtung und steuerten Rosenheim entgegen, das hier auf einem Wegweiser mit 19 km ausgewiesen wurde. Die Sicht zu den Bergen war heute durch die klare, aber teils frische Luft besonders gut, wie auf dem beigefügten Bild zu sehen ist.
Eine anschließende, staubige Piste brachten wir schnell hinter uns, und wählten unseren nächsten Halt bei dem Alpaka-Gehege von Weng. Zwei frisch geschorene Tiere waren aus der Ferne auszumachen. Ob sich die anderen in ihrem neuen Kleid nicht trauten? Wir wissen es nicht. So setzten wir unsere Fahrt in das idyllische Murntal fort. Beim Hochwasser in 2013 wurde die Murnbrücke in ihrer Standfestigkeit in Mitleidenschaft gezogen. Erst seit dem letzten Jahr ist es dank THW wieder möglich, den Fluss hier sicher zu überqueren.
Die nächsten zehn Kilometer bis zum "Rinser See", wo wir unsere Mittagspause eingeplant hatten, waren heute bei der klaren Sicht auf die Alpenkette einfach ein Genuss. Der Verkaufsstand vom "Rinser Eis" hatte zwar geschlossen, aber die Bestuhlung war vorhanden, sodass wir gut vespern konnten. Zum Abschluss gönnten wir uns ein Rinser Eis, das im nahe gelegenen Bauernhof hergestellt und "coronakonform" vertrieben wurde.
Nachdem sich Jede/r auf seine Weise gestärkt hatte, stand der letzten Etappe nach Rosenheim nichts mehr im Wege. In Nendlberg (Gemeinde Prutting) bewunderten wir gerade prachtvolle Bauernhäuser, als uns ein aufgebrachter Herr in seinem hochpreisigen Cabriolet von der Straße zu hupen versuchte. Ein Anwohner, der auf das Geschehen aufmerksam geworden war, stellte gelassen fest, dass dieser Herr hier für sein ungebührliches Verhalten bekannt sei.
Ein letzter Anstieg bescherte uns bei dem Weiler Rapolden (Gemeinde Prutting) einen grandiosen Blick auf die majestätische Alpenkette, bevor wir unserer Heimatstadt am Inn entgegen rollten. Hier verabschiedeten sich die Teilnehmer je nach Wohnlage nach und nach.
Es war wieder einmal ein Genuss, nach der Corona-Abstinenz in netter, gemeinsamer Runde unterwegs zu sein.
Rosenheim, 28.05.20
Kurt Schmidt
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