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erstellt von Kurt am 30.11.2017 / letzte Änderung am 08.02.2021
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Dieser Bericht beschreibt einen Tag auf dem Radweg Via Verde de Subbéticas oder Via Verde del Aceite
Im Oktober/November 2017 haben wir eine Pkw-Rundreise durch Andalusien unternommen. Schon bei unserer Planung stießen wir auf den Radweg "Vía Verde del Aceite" oder auch "Via Verde de Subbeticas" genannt. Diesen wollten wir unbedingt fahren und planten somit einen Stopp in der Nähe dieses Weges ein.
Gegen Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft, die Hacienda Minerva, traumhaft gelegen in den Olivenhainen und direkt am Radweg. Die Anlage ist im Stil einer arabischen Alcazaba mit vielen kleinen Innenhöfen und darin befindlichen Brunnen gestaltet. Hier kann man es aushalten.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Radweges "Via Verde de Subbéticas", eine alte Bahntrasse durch die Olivenhaine. Daher wird dieser Radweg auch "Vía Verde del Aceite" genannt. Das spanische Wort "aceituna" heißt auf deutsch "Olive" und "aceite" bedeutet "Öl".
Wir hatten uns vom Hotel schon von zu Hause aus zwei MTBs reservieren lassen, eins mittlerer Größe und eins eine Nummer kleiner für Uschi. Am Vorabend trafen wir vor dem Hotel einen lokalen Radveranstalter mit mittelmäßigen Reiserädern. Dieser sagte, die MTBs vom Hotel wären besser.
So gingen wir heute Morgen zur Rezeption und holten uns die Räder. Das Teil von Uschi war wohl eher ein Kinderrad mit 24er Reifen. Jedenfalls war es nicht zu groß für sie. Meins sah ganz passabel aus, zeigte jedoch bei der ersten Probefahrt bereits seine Tücken. Eine Pedale war krumm und schief, die andere schien gleich ab zu fallen. Die Dame des Hauses nahm es gelassen und überaus freundlich. Ihr schien es nur wichtig, dass Luft in den Reifen war. Wir suchten nach einem anderen Vehikel, aber die waren noch schlechter. So baute ich einfach bei einem Rad intakte Pedalen ab und tauschte sie mit den Meinigen. Die Dame des Hauses schaute mir voller Bewunderung zu und half soweit wie möglich.
Dann ging es los. Schon der erste kleine Berg von der Hacienda zum Radweg war mit dem 21-Gang-Rad eine Herausforderung, aber auf dem Radweg ging es dann ganz passabel dahin. Man merkte aber einfach, dass wir zu Hause Räder der Spitzenklasse fahren, diese hier waren von der Wertigkeit eher gute Kaufhausmodelle.
Zuerst fuhren wir in Richtung Cabra, stellten jedoch bald fest, dass auf den nächsten 20 km mit keiner Ortschaft zu rechnen war. So kehrten wir nach 10 km wieder um und steuerten über Zuheros die ehemalige Bahnstation Luque an und von hier bis zum 7 km entfernten See "Laguna del Conde", der Lagune des Grafen. Nur hätte dieser zur Zeit keine Freude an seiner Lagune gehabt, denn aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit war der See ohne Wasser. So drehten wir wieder um und kehrten in der Bahnstation Luque ein, wo wir zu sehr humanen Preisen gut speisten. Der Betrieb dort gehört zu einer Ölmühle in Baena, wo wir uns am folgenden Tag (per PKW) mit bestem Olivenöl eindeckten.
Die Fahrt zurück zur Hacienda war dann kein Zuckerlecken. Die Sonne stand steil und brannte ohne Gnade auf uns herab. Zudem waren wir auf der Hinfahrt, fast unbemerkt, über 200 Höhenmeter hinab gefahren. Die mussten wir jetzt wieder hoch. Das ist zwar normalerweise nicht der Rede wert, aber mit diesen Rädern schon.
Trotz der kleinen Hindernisse war es für uns ein Traum, durch diese unendlichen Olivenhaine, vorbei an erhabenen Burgen, über weite Brücken und in der herrlichen Landschaft von Andalusien zu radeln.
Der Weg selbst ist sehr ausführlich auf der Seite von Karl und Alexander Schlemmer - Bahntrassen-Radwege - Via Verde del Aceite beschrieben. Daher habe ich mich hier nur auf unsere Erlebnisse beschränkt.
Wer sich für den gesamten Bericht der Reise durch Andalusien mit vielen Bilder interessiert, wird unter diesem Link Andalusien-Rundreise fündig.
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